
Von der Todra- in die Dadesschlucht
24.12.2018 – 26.12.2018
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Oder wie wir fast vom Berg gekippt wären
Nach unserer Tour durch den Sandkasten sollte es nun langsam mal ans Meer gehen. Die letzten drei Wochen Steine anschauen war erstmal genug. Der Weg an den Atlantik führte uns allerdings nochmal auf knapp 2800m durch das Atlas Gebirge, bzw. dessen Ausläufer.
Als erstes sollte es für uns in die Todraschlucht gehen und dann ab Tamtetoucht offroad quer rüber nach Msemrir und durch die Dadesschlucht.
Die Todraschlucht an sich war eher langweilig und an ihrer engsten Stelle definitiv eine Tourifalle. Teppiche für 1001 Wohnzimmer standen zum Verkauf.
Eine Wanderung durch die Palmenhaine und Lehmdörfer der Umgebung hingegen ist sehr empfehlenswert.
Nördlich der Todraschlucht, ab Tamtetoucht, ging es dann über eine Piste in den Atlas und über 40km Serpentinen und Flussdurchfahrten zur Dadesschlucht. Wir hatten schon vorher von einem Motorradfahrer gehört, dass die Strecke aufgrund der großen Steine im Flussbett eine Herausforderung für unser Auto darstellen würde. Aber Pustekuchen, das sollte noch der einfache Part werden!
Nach den ersten weggespülten Wegen und der Navigation durch das trockene Flussbett schlängelte sich der “Weg” in engen Serpentinen auf 2400 Meter hoch. Sehr viel breiter hätten wir nicht mehr sein dürfen.
Von der haarigsten Stelle haben wir leider weder Video- noch Fotoaufzeichnungen, auf Grund der allgemeinen Panik, des Geschreis und der realen Chance, mit vollen Hosen den Steilhang samt Karre herunterzurutschen. Nur soviel:
Rechts der Berg , links der Abgrund. Eine extrem enge Linkskurve, die zu allem Überfluss gedreht war wie eine Spirelli. Rechtes Vorderrad in der Luft, ich als Fahrer wollte nicht aus dem Fenster gucken, weil 10cm neben dem linken Reifen der Abgrund wegrutschte und wir eine arg bedenkliche Neigung des Aufbaus in Richtung des bröckelnden Abgrunds hatten. Nachdem Tanja zu schreien anfing, hab ich nur noch blind Gas gegeben und irgendwie das Auto da durchgerammelt. Unterhosenwechsel.
Auf der höchsten Stelle des Passes wurden dann erstmal unsere letzten Nerven gesammelt um noch den Abstieg vor Sonnenuntergang zu bewältigen. Auch hier ging es wieder durch ausgetrocknete Flussbetten und weggespülte Wege, aber nach der Serpentinenfahrt zuvor konnte uns nichts mehr schocken. Pünktlich zum Sonnenuntergang kamen wir vor Msemrir an.
Am nächsten Tag ging es dann enstpannt durch die schöne und wilde Dadesschlucht. Unten der Fluss, an dem sich Gärten und die (Überreste der) Lehmhäuser anschließen. Und das in jedem Tal aufs neue. Eine traumhafte Gegend!