Südafrika IV – Lockdown

Südafrika IV – Lockdown

Die Welt dreht am Rad. Grenzen dicht, Rückholflüge, das ganze Gedöns. Viele Reisende brechen ihre Reisen ab und fliegen zurück in die jeweiligen Heimatländer. Das Virus. Bla bla, ihr kennts ja. Muss man nicht rekapitulieren.

Da wirds dann auf ner Reise mal richtig interessant, man könnte fast sagen abenteuerlich, und alle wollen nur noch zurück nach Hause. Ich übertreibe ein wenig, aber gar nicht mal so viel.

In diversen Südafrika-Foren auf Facebook wird über den nahenden Bürgerkrieg spekuliert und letzte Tipps getauscht, wie man doch noch lebend mit der Lufthansa oder wem auch immer hier rauskommt. Kleiner Tipp: Wer noch einigermaßen bei Verstand ist und dies auch beibehalten möchte, sollte diese Gruppen meiden wie die Pest.

Und wir? Wollten auch raus! Aber nach Mosambik! Blöd nur, dass Mosambik uns nicht wollte und schon die Grenzen geschlossen hatte. Dumm gelaufen, also wieder umdrehen und zurück zur Küste. Da wo es schön war. AirBnB-Bude (weil im Auto leben im Lockdown nicht drin ist) in Kini Bay, direkt neben Port Elizabeth, und der Urlaub kann beginnen. Direkt am Strand, keine Leute, traumhaft.

Eigentlich sollte der Spass (Lockdown mit Grenzschließung) ja nur drei Wochen gehen. Mittlerweile sind wir bei mehr als 180 Tagen. Halbes Jahr. Knapp drüber. Damals dachten wir uns nach zwei Wochen Lockdown: “Mensch ist das schön hier, das kann gerne noch ne Weile so weiter gehen”. Schlussendlich waren wir vier Monate in Kini Bay. Aber es gab auch viel zu tun. Nicht nur am Strand rumfaulen. Wir waren ja weit genug vom Scheiß der Großstadt weg um Ruhe zu haben, doch nah genug dran um mal ne Schraube zu kaufen. Oder Autolack, oder n Solarpanel, oder ne Unterdruckpumpe, oder, oder. Wir haben die Zeit gut genutzt, um die Spuren der letzten 1,5 Jahre an der Karre ein wenig zu lindern. Doch dazu vielleicht mal später mehr.

Ach ja, Alkohol und Zigaretten gabs währen des Lockdowns natürlich auch nicht. Wie zur Zeit der Prohibition. Aber wenn einen die Geschichte etwas lehrt, dann dass das nicht so richtig funktioniert. Aus der Geschichte zu lernen ist aber nicht so die Stärke Südafrikas. Und so ging es dann halt ins örtliche “Informal Settlement” aka Wellblechpalastsiedlung für die Versorgung mit diesen lebensnotwendigen Gütern. Der Brandy kostete dann knapp das doppelte, Zigaretten das dreifache. Wir hatten zum Glück genug von allem gehortet vor dem Verbot, doch auch das ging irgendwann dem Ende entgegen. Wir hatten ja nur mit ein paar Wochen gerechnet. Doch egal, noch mehr von Kini Bay. In 4 Monaten hatten wir ja ein wenig Zeit alles tausendmal zu fotografieren.

Und wir waren dann auch wieder unterwegs. Das mit den Regeln wird hier nämlich eher nicht sooo ernst genommen. Das gab uns die Möglichkeit, neben den obligatorischen Strandspaziergängen (und kiloweiser Muschelsammlungen) auch noch nen bissl durch die Gegend zu fahren.

Von daher folgt ab jetzt in losen Abständen (im Gegensatz zu sonst) ein kleiner Auszug aus dem Lockdownurlaub zum Genießen!

Diesmal: Wir fahren in die Berge. Die Baviaanskloof!

Im Hinterland von unserer Bude am Strand wirds nämlich sehr schnell sehr bergig und es gibt viele kleine Wege, diese mit dem Auto zu erkunden oder auch zum Wandern. Von daher: Bilder!

und Videos aus der Luft gibts ja mittlerweile auch:

Das ist schon ne grandiose Ecke. Wie gesagt, zum Wandern und Rumfahren perfekt. Und nachts gibts Sterne en masse. Aber so die richtige Freiheit ist das auch nicht. Jeder Quadratmeter Land gehört zu irgend einer Farm oder zum Nationalpark und ist damit bestimmten Regeln unterworfen. Vor allem was das Wildcampen betrifft (Surprise: offiziell verboten – inoffiziell Afrika. Bis der Farmer mit der Schrotflinte kommt). Aber naja, so ist das das hier halt im südlichen Afrika. Die eingezäunte Freiheit.

So, reicht. Beim nächsten Mal gibts Wale! Die ziehen hier nämlich die Küste entlang und scheren sich nicht um den Lockdown! Und wir haben den besten Blick.

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