Botswana – Tiere gucken im Okavangodelta

Botswana – Tiere gucken im Okavangodelta

18.01.2020 – 23.01.2020

Diesmal: Mal wieder Brandenburg. Dann Brandenburg ausm Hubschrauber. Dann Tiere, die es nicht in Brandenburg gibt.

Es fühlt sich an, als wenn wir daraus ne Reihe machen sollten. Landstriche die aussehen wie Brandenburg. Die Anmerkung ist mir ja hier in den Beschreibungen nun schon mehrmals über die Tastatur gerutscht. Aber was willste machen. Ist halt so.

Joah, so sah das erstmal die ersten achthundert Kilometer aus Namibia kommend aus. Feinster Teer. Links und rechts blühender Grünstreifen. Dahinter Gestrüpp und Gebüsch. Flachland. Gähnende Langeweile. Und alles mit Zäunen abgesperrt. Geradeausfahren. Für hunderte Kilometer. Den Schmetterlingen ergings dabei nicht so gut.

Wir hatten uns eigentlich relativ spontan für den Abstecher nach Botswana entschieden. Als wir im November 2018 aus Deutschland los sind, stand das nicht auf der imaginären Liste. Unter Kalashnikov-Beschuss stehen aber auch nicht. Oder einen auf TopGear zu machen. Ganz so aufregend, wie diese Episoden, war es dann zwar nicht. Aber ziemlich geil, wenn man sich Tiere anschauen will. Es gibt hier wohl die größte Elefantenpopulation Afrikas und auch sonst so ziemlich alles Tiergedöns aus dem Afrika-Bilderbuch.

Keine Ahnung was das ist. Später haben wir aber noch Tiere gesehen, die wir auch zuordnen konnten. Aber der Reihe nach.

Denn erstmal haben wir uns einen Überblick von Oben verschaffen wollen. Ohne Drohne nimmt man halt das Nächstbessere: Den Hubschrauber. Und so saßen wir dann zu zweit (plus den Joystickbediener aka Pilot) in einer Glasmurmel mit Rotor, die knapp breiter war als meine Schultern, und flogen über das Okavangodelta.

Eigentlich sollte hier überall Wasser sein. Heißt ja nicht umsonst Delta. Aber das hängt natürlich von den Zuflüssen aus Namibia und Angola ab, und da war es extrem trocken und die Regenzeit hat sich dieses Jahr verschoben. Kein Wasser hat den Nachteil, dass die Tiere sich viel weiter verteilen und man erstmal ne Runde suchen muss. Aber der Pilot hat das ja nicht zum ersten Mal gemacht und so haben wir wirklich ein paar grandiose Ausblicke gehabt.

Dieses übers-Okavango-Rumfliegen gehört hier übrigens zum guten Ton und so ziemlich jeder Touri in Botswana ist früher oder später in der Luft. Zu 90 Prozent findet das dann aber durch kleine Cessnafenster starrend statt. Nicht ganz so cool und wenn man schonmal hier ist (und das nötige Kleingeld bezahlen will), ist die Wahrnehmung aus der Glasmurmel ohne Türen schon um einiges umfassender und erfüllender. Vor allem auch, weil man wesentlich tiefer fliegen kann. Der Spaß hat übrigens ca. 600 Euro für uns beide gekostet… Jop. Das sind einige Sternburger.

Wo wir schonmal beim Geld sind: Botswana hat irgendwann erkannt, wie man die Touris so richtig schön melken kann. Ist ja auch keine Raketenwissenschaft. Hier gibts Lodges für 5000 Dollar die Nacht. Pro Person. Dafür trabt dann aber auch morgens der Elefant an deiner Stelzenhütte im Wasser vorbei. Ob du das dann noch wertschätzen kannst, nachdem du die ganze Nacht vorher von Mücken zerlegt wurdest, bleibt offen. Aber für 5000 Dollar gibt es sicherlich auch ein Mückennetz dazu. Oder deinen persönlichen Mückenklatscher. Der dir abwechselnd auch kühle Luft zufächert. Aber gut, das nur mal als Einführung.

Hier wird ganz klar versucht, den Tourismus über den Preis zu steuern. Botswana wünscht sich wenige, dafür reiche Touris. Angeblich zur Schonung der Natur. Soweit zu gehen, dass gar keine Touris noch viel besser wären, will man dann aber auch nicht, und so wird hier alles privatisiert und mit Luxuslodges bestückt. Die natürlich auch mit allen Annehmlichkeiten der Zivilisation versorgt werden müssen. Logisch, für 5000 Dollar will ich abends ja auch mal das nächste TopModel sehen. Naja, die alte Leiher halt. Alles kacke.

Moremi

Wer aber nicht sein letztes komplettes Hemd für ne Übernachtung im Nationalpark ausgeben will, hat zum Glück immer noch andere Optionen. Sich im Busch zu verstecken ist eine davon.

Das war mal wieder Afrikafeeling wie beim „König der Löwen“! Hier konnten wir ungestört stehen, beim Frühstück von Giraffen und Büffeln umzingelt, und abends n ordentliches Feuer machen, damit wir nicht vom Löwen gefressen werden. Der Klogang wurde zum Abenteuer (auch ein guter Reisebuchtitel).

Und tagsüber dann einen Tagestrip in den Moremi Nationalpark. Reicht auch. Kostet auch nur 10 Euro pro Person. Irgendwann hast du dann auch genug Tiere gesehen. Vorher aber noch ordentlich Fotos machen!

Das war schon ganz großes Kino! Endlich mal Zebras, die nicht 200 Meter Abstand halten – wie in Namibia. Sind wohl schon ein paar Touris gewöhnt. Aber sehr schön. Ein guter Mix zwischen Rumfahrzoo und Wildnis. Und überall Elefanten. Und Gnus. Und Pumbaas. Und Giraffen. Und tausende, verschiedene Antilopen. Irgendwann hält man nicht mehr für Antilopen an. Zum gucken meine ich, nicht, weil man sie überfährt …

Sehr zu empfehlen. Wer dann noch nicht genug hat, kann noch weiter in Richtung Nordosten fahren und noch mehr Elefanten etc. angucken (Chobe Nationalpark). Hatten wir aber. Bzw. mussten wir uns n bissl beeilen, nach Johannesburg in Südafrika zu kommen, um zwei Kumpels am Flughafen abzuholen. Und vorher noch nen Reisepass beantragen in Botswanas Hauptstadt. Auch hier nochmal ein „Du Arschloch“ an die deutsche Botschaft in Windhoek, Namibia.

Mehr Bilder gibts wie immer hier. Die gefahrene Route könnt ihr hier nachschauen. Alles zum Visum und zur Grenze wie immer hier.

Kommentare sind geschlossen.