
VAE – Dubai und raus
23.12.2024 – 29.12.2024
Nach der langsamsten Bootsfahrt der Welt landeten wir in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Eine Ansammlung von mehreren arabischen Emiraten. Wer hätte es gedacht. Dubai und Abu Dhabi kennt man ja vielleicht, wenn man nicht gerade erst unterm Stein hervorgekrochen ist, die anderen fünf sind eher was für Kenner. Also nicht für uns.
Die Fähre landet in Sharjah, natürlich das einzige Emirat, in dem es keinen Alkohol zu kaufen gibt. Aber keine Sorge, ein paar Kilometer nördlich werden wir im nächsten Emirat fündig. Denn für uns heißt es: Bier und Schnaps kaufen und ab nach Dubai: Skyline zum Sonnenuntergang gucken.
Enttäuscht wurden wir nicht. Es ist schon ganz cool dort am aufgeschütteten fake Strand. Irgendwie hatte ich mir die Skyline größer und breiter vorgestellt, aber hey, es wird ja fleißig weiter gebaut.
Es gibt ja so Leute, die feiern Dubai und den Glas und Stahl gewordenen feuchten Traum eines jeden HöherSchnellerWeiter-Propheten, aber eigentlich ist das auch nur eine Ansammlung von seelenlosen Hüllen, die Nachts per Lichtshow bespielt werden. Eine Scheinwelt, in der nebenan britische Expats am Strand bei 25 Grad und Sonnenschein Weihnachten “feiern”. Für so einen Mumpitz haben wir definitiv noch nicht genug getrunken.
Stattdessen fragen wir uns beim Dubai “erkunden”, für wen diese Stadt eigentlich gebaut wurde. Der Verkehr ist scheiße, dank der immer roten Ampeln, die alle 50 Meter auftauchen und dank der Leute, die sich tatsächlich daran halten. Eine neue Erfahrung für uns auf der bisherigen Reise.
Fahrradfahren ist scheiße, weil es keine wirklichen Fahrradwege gibt und zu Fuß laufen ist sowieso Quatsch.
Nunja. Glas und Beton:
Ohne Seele, dafür mit tausenden Verboten und den entsprechenden Schildern. Eine Auswahl:
Atmen ist gerade noch erlaubt. Aber nur solange auch ordentlich konsumiert wird.
Ansonsten schaut euch die anderen Ecken abseits des Glitzi, Glitzi an. Irgendwo müssen die Leute ja leben, die das Zeug bauen und betreiben.
Da denkste, du bist in Mumbai.
Apropros anschauen. Wir dachten uns, dass wir unsere Zeit auf der arabischen Halbinsel doch mal mit was ordentlich Arabischem starten. Dubai und Konsorten waren es auf jeden Fall nicht. Kamele schon eher.
Irgendwo in einem der Emirate gab es dann auch passenderweise Kamelrennen. Stellt sich raus, dass das mehr oder weniger täglich in den Morgenstunden stattfindet.
Wir hatten uns das natürlich wie Pferderennen, nur mit Kamelen, vorgestellt. Also ein sehr kleiner Typ treibt das Kamel ein paar Runden im Kreis durch die Gegend. Dazu gibt es eine Würstchenbude und Wetten. Dass das mit der Würstchenbude nichts wird, war uns schon klar. Wettbüros gab es auch keine.
Dass das mit dem Typen auf dem Kamel aber auch nichts wird, haben wir nicht kommen sehen.

Richtig, auf jedem der Kamele wird einer dieser kleinen Rohrstockroboter geschnürt, der unentwegt das Kamel schlägt. Die menschliche Komponente des “Rennens” fährt währenddessen hupend und irgendwelches Zeug brüllend im SUV neben der Rennstrecke entlang. That’s it.
Selten habe ich einem so langweiligen “Sport” beigewohnt. Cricket vielleicht.
Kleine Transparenznotiz: Die Nummer mit dem Roboterschläger gilt wohl nur dem Tierwohl, damit das Kamel nicht noch einen Menschen tragen muss. Das kilometerlange im Kreis Gescheuche ist hingegen überhaupt kein Problem.
Eigentlich ist das ein sehr schönes zusammenfassendes Bild für die VAE. Man sieht, was sie versuchen zu machen, aber so richtig geil ist das auch nicht.
In diesem Sinne: Auf in den Oman. Wird geil!