Südafrika IX – Oranje und Namaqualand

Südafrika IX – Oranje und Namaqualand

So, das hat jetzt alles ein wenig länger gedauert, aber wir sind halt mittlerweile wieder in Deutschland und da prasselt nicht nur der Novemberregen sofort auf einen ein…

Die Kalender gehen dann ab nächster Woche raus. Wer also noch keinen bestellt hat, gern aber einen will: hier gehts lang.

Das Nordkap – der touristisch unerschlossenste Bereich Südafrikas. Und so, wie man sich dieses Afrika im Allgemeinen wohl vorstellt. Relativ ursprüngliche Natur, größtenteils ohne Zäune und mit einem Gefühl von Weite, Abgeschiedenheit und Einsamkeit, welches entgegen der (unserer) allgemeinen Vorstellung (vor der Reise) kaum auf diesem Kontinent zu finden ist. Es ist natürlich immer noch Südafrika hier und daher gilt diese Feststellung eigentlich auch nur für die Tage unter der Woche. Am Wochenende gibts dann genug Angler und Camper, die das alles gleich wieder ein wenig weniger genießbar machen. Aber na gut, so ist das halt, hilft ja nix gegen die untergehende Sonne anzuschreien.

Von daher, volle Konzentration auf die schönen Sachen:

Es ähnelt hier landschaftlich doch alles sehr Namibias Nordwesten. Steinig, sandig und richtig steinig. Und richtig schön. Die raue Art von Schönheit. Manchmal ein wenig zu rau und so hats unseren schon zuvor luftverlierenden Reifen (den wir zwischenzeitlich wieder gefixt hatten) auf dieser Strecke dann doch komplett zerschnitten. Leicht zu hören am lauten “pfff” bei jeder Radumdrehung. Aber auch nicht weiter verwunderlich bei der Menge an scharfkantigen Steinen, über die man im Schnitt am Tag rollt.

Die Strecke ist Teil des Namaqua Trails, der angeblich mit 600 Kilometern der längste Allrad/Offroad Trail Südafrikas ist. Diese Bezeichnung ist eher in der Ecke “Marketinggewäsch” einzuordnen, aber es ist und bleibt definitiv eine grandiose, abwechslungsreiche und konstraststarke Landschaft. Und so kam es, dass wir mal wieder Namibia, nur durch einen Fluss (den Oranje) getrennt, in Sichtweite hatten. Diesmal den südlichen Teil, das letzte Mal haben wir ja von Angola aus auf den Norden Namibias geschaut.

Ein Traum! 40 Grad Außentemperatur, feinstes 23 Grad warmes Badewasser, Übernachtungsplatz am gefühlten Arsch der Welt und dem Gedanken: “Is ja wie in ner Postkarte sitzen”. Doch dann auf einmal Affengerschrei aus der Umgebung und es folgt die Realisierung, dass diese wie gemalt wirkende Landschaft doch sehr lebendig und real ist.

Unbedingt zu empfehlen die Ecke! Hier kann man mit ausreichend Vorräten (vor allem Bier und Grillgut, weil Wasser gibts ja im Fluss) tage-, wochenlang Robinson Crusoe spielen. Bis am Wochenende mal jemand vorbeifährt oder ne Fliegenfischen-Bootstour aufm Oranje macht.

Steinwüste

Es geht immer weiter gen Westen. Durch Sand und Stein. Hier hätte man auch super Winnetou drehen können.

Und über ein paar ordentliche Berge. Mit Streckenabschnitten, die dann schon mal 30 Minuten für 5 Meter beansprucht haben, aufgrund der Mischung von Gefälle, Steinbrocken und Schmalheit des Weges. Das ist sowieso alles ein ganz großer Spaß ohne Servolenkung. Steinbrocken und keine Servo ist ernsthaft ein großes NoNo. Irgendwann reißts dir sonst den Daumen ab. Ist wie ein Landrover Defender – kann man machen, gibt aber besseres.

Jop, da hat nicht viel gefehlt…

Atlantikküste, mal wieder

Am Ende vom Namaqua Trail dann das Meer! Gestartet im sandigen, heißen Kalahari-Randgebiet kommste dann zum Schluss am windigen, salzigen, arschkalten Atlantik raus. Irland und Schottland lassen grüßen.

Im Gegensatz zu Irland und Schottland wurden hier aber mal ne Weile lang im Großen Stil Diamanten aus dem Boden und Meer geholt. Doch heutzutage erinnert daran eigentlich nur noch der Sperrbereich entlang eines Teils der Küste und die trostlosen, fast-Geisterstädte, die früher als Wohnungen für die Arbeiter gebaut wurden.

Unsere Suche nach Diamanten hat dann leider auch nichts zutage befördert. Planlos im Sand rumtreten ist da aber wahrscheinlich auch nicht die richtige Technik, auch wenn der Legende nach so eigentlich die ersten Diamanten in der Gegend gefunden wurden.

Dafür sprießen dort immer ab August unzählige Blümchen in der doch recht kargen Landschaft. Ich bin jetzt zwar nicht so der Blumenangucker, aber ist schon ne recht schöne Sache.

Und hatte ich erwähnt wie grandios abwechslungsreich diese Landschaft ist?

Gut, soll reichen. Wir lesen uns beim nächsten Mal, dann mit dem Gegenteil von Geradeeben: Die Kapregion – Tourihotspot Nummer 1!

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