Spanien

Spanien

20.11.2018 – 03.12.2018

Und ehe man sich versieht, hat man die Grenze nach Spanien überquert. Naja, fast. Das spanische Baskenland sieht aus wie das alte Grenzpolen: rümpelige Läden, zusammengepferchte vielstöckige Wohnblocks und billiger Sprit und Kippen. Nur der “exzellente Fahrstil” beider Länder nimmt sich nichts. Gibt auch wieder unsinnige Kreisverkehre, die müssen mal im Angebot gewesen sein. Diese Tristesse zieht sich dann auch erstaunlich weit gen Südwesten und wird erst hundert Kilometer später besser.

Dann aber auch richtig gut! Wir sind in Rioja, wo es guten, billigen Wein und leckeres Rindvieh gibt. Außerdem ist hier so gut wie nichts abgesperrt, man kann also richtig schön querfeldein fahren. Das endet dann auch gerne mal im Schlamm. Aber alles easy, mit Sperre und Allrad graben sich die 3,4 Tonnen ohne Probleme durch die Hindernisse und führen uns an so manche abgelegene Stellen.

Auch sonst überrascht Spanien mit absolut grandioser Landschaft und Bergen, Bergen, Bergen. Irgendwie bewegen wir uns immer nur auf Höhen von mindestens 1000 Metern. Auf der Suche nach einen Schlafplatz kommen wir zufällig am Sad Hill Cemetery vorbei, welcher traumhaft zwischen den Hügeln liegt. Natürlich gabs dann später in der Sierra de Gredos auch noch Schnee, aber zum Glück nur in der Entfernung.  

Da hier jeder Siesta macht wie er lustig ist, gerne auch mal den ganzen Tag,  wird die Suche nach einem Mittagessen manchmal zur Herausforderung, die dann darin endet, dass man Eier und Putenfleisch beim Fischhändler kauft, der natürlich keinen Fisch mehr hat.

Der Fisch selber scheint grundsätzlich aus Stauseen zu kommen, natürliche Seen haben wir keine gesehen. Dafür gehen dann auch schonmal alte Dörfer drauf. Interessiert die Esel aber nicht so.

Bei den Bergen und Tälern aber auch verständlich. Und diese sind auch absolut für alle Offroad- und Naturfahrer zu empfehlen. Die Westroute von Frankreich nach Südspanien zu fahren war eine grandiose Entscheidung! Mehr gibts unter Routen.

Zum Abschluss der Tour haben wir uns dann noch Cordoba und Ronda gegeben. Erwartungsgemäß waren hier auch unzählige andere Touristen da, in der Hauptsaison müssen beide Orte unerträglich voll sein. Cordoba hat bis auf Oldtown nicht viel zu bieten. Außerhalb der Stadtmauern ragen die Bausünden verschiedenster Jahrzehnte in den Himmel. Ronda und Umgebung sind allerdings sehr zu empfehlen und die Fahrt aus den Bergen zum Mittelmeer einfach nur wunderschön.

Und dann Mittelmeer. Costa del Sol, so wie man sie sich vorstellt: Alles ganz fein und sauber, man trifft sich zum Golfspielen und Kaffeetrinken. Dank der absolut unüberschaubaren Anzahl an Golfplätzen auch kein Problem. Wer will, kann auch gleich im Golfpark wohnen, annehmbare Wohnungen  gibts ab 500 000 Euro in luxuriösen 90m² Schächtelchen. Naja, gibt scheinbar genug Nachfrage, es wird gebaut und gebaut. Trotzdem gibt es hier ein paar sehr nette Flecken Strand mit Blick auf den Berg von Gibraltar und ins gar nicht mal so ferne Rifgebirge auf der marokkanischen Seite. Nach ein paar Tagen Sonne auf die Plauze scheinen lassen, wird das auch unser nächster Stopp.

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