Elfenbeinküste – Wieviel Malaria geht eigentlich?

Elfenbeinküste – Wieviel Malaria geht eigentlich?

23.05.2019 – 20.6.2019

Diesmal: Malariazählstand: 5

Wir waren mal wieder sehr clever. Da das mit der letzten Malaria ja so gut geklappt hat, gabs für uns beide insgesamt 4 neue Malariaerkrankungen innerhalb von vier Wochen. YEAH! Und unsere Leber freut sich! Muss man auch erstmal hinkriegen.

Die ersten beiden gabs im Norden der Elfenbeinküste, zwei Tage nach Einreise und waren wahrscheinlich noch Mitbringsel aus Monrovia. Merke: Feuchte Großstädte sind scheiße. Eigentlich hatte es erneut nur Tan erwischt und wir hatten uns zu dieser Feierlichkeit extra ein Hotel rausgelassen. Einen Tag später war ich dann aber auch an der Reihe (meine Erste). Hat sich voll gelohnt dieses Hotel mit Klimaanlage und Pool. So sehr, dass ich es vorgezogen habe, auf dem Badboden neben dem Klo zu liegen. Erinnerungen an die Nachwirkungen der allerersten Alkoholgelage wurden erweckt.

Living the Life

Ansonsten das übliche Spiel: Tablette rein, frieren und schwitzen und nach drei Tagen war der Drops gelutscht.

Im Norden nix Neues

Konnten wir uns also mal dieses Elfenbeinküste anschauen. Die Biergartendichte war schonmal ganz gut. Billig auch (90 Cent pro Pint, nicht teurer als im Laden). Nach der Grenze fühlte es sich sowieso erstmal an wie Leben im Überfluss. Es gab wieder allmögliches Zeug zu kaufen (Obst, Fleisch, Brot etc.), das war ja in Liberias Norden alles ein wenig lütt. Ansonsten aber auch hier viel wie sonst: Cadeaux-rufende Kinder, Abzocke an den landschaftlichen Attraktionen, schöne, aber ereignislose Strecken durch Urwaldrodungsgebiete und die sie unter anderem ersetzenden Gummibaumplantagen. Gabs so ähnlich schon in den Nachbarländern. Außer, dass sie hier schon weiter sind mit dem Abholzen. Stattdessen gibts dann mal ein paar Reisfelder, auch ganz nett zur Abwechslung. Und endlich baut mal jemand das Hauptnahrungsmittel (neben Maniok) an und importiert das Zeug nicht aus Asien. Aber eher alles Subsistenzwirtschaft. Der Reis beim Reis-mit-Scheiß-Lädchen kommt dann immer noch aus Asien.

Traumhafte Strände

Unser letzter Strandbesuch lag ja auch schon vier Wochen zurück (Monrovia zählt nicht). Und hier soll es ja wieder ein paar ruhige Ecken geben. Gesagt, getan, gefunden. Ein paar Tage in einer traumhaften kleinen Bucht und auf einer Landzunge zwischen Meer und Fluss folgten. Dort kamen wir dann auch mal auf die Idee, ein Mückennetz übers Bett zu hängen! War ne gute Idee, nervt halt nur. Aber was willste machen, solange es noch kein Deet-Raumspray gibt?

Und dann gabs sogar noch ein Wiedersehen. Der geneigte Leser mag sich vielleicht noch an Robert und Eva aka “die Roten” erinnern, mit denen wir im Senegal unterwegs waren. Während wir uns den Weg durch Guinea, Sierra Leone und Liberia gebahnt haben, sind die beiden über Guinea eine Woche nach uns nach Elfenbeinküste eingereist. Und Dank der Malarias waren wir langsam genug, um die Beiden wieder am Strand abzufangen. Es gab einen GinTonic… Das ist ja sowieso der einzige Schnaps den man seit Langem trinken kann, Rum und Whisky machen nur anhand der Farbe ihrem Namen die Ehre, ansonsten dezent widerlich.

Genug abgekatert ging es dann an der Küste entlang über top “Straßen” in Richtung Abidjan.

Aber nicht ohne Malaria Numero 4 und 5!

Langsam sollten wir uns mal ne Stempelkarte zulegen. Tans dritte, meine Zweite. An dieser Stelle sei dann auch nochmal die vollkommene Nutzlosigkeit von Malariaschnelltests erwähnt. Absoluter Schwachsinn. Ganz großer Mist. Hatte zwei mal negativ angezeigt. Bluttest im Krankenhaus war dann positiv. Ansonsten wussten wir ja wie der Hase läuft und haben das ganze easy am Strand ausgestanden.

Abidjan

Insgesamt gabs einige sehr schöne Strände, auch wenn das mit dem Baden auf Grund von Strömung und teilweise brachialen Wellen nicht immer einfach war. Aber irgendwann wollten wir weiter. Und da gabs ja noch diese verheißungsvolle, von jedem Westafrikabereisenden als Oase mitteleuropäischer Dimension beschriebene, Nichthaupstadt Abidjan. Die Stadt, in der Milch und Honig in richtigen Supermärkten und Einkaufstempeln fließen. Naja, oder so ähnlich. Aus Freetown und Monrovia kommend war das nicht so spannend. Mag anders sein, wenn die letzte “Weltstadt” für einen Dakar im Senegal war. Es gab einen Decathlon mit dem gleichen Kram wie in Europa (nur teurer) und verschiedene Hypermärkte, die von allem nur mehr und zu heftigen Preisen verkauft haben. Generell gabs es wirklich alles, manches dann aber so teuer, dass es eigentlich auch egal war ob es dies gab. Salami ab 20 Euro das Kilo und so ne Späße.

Ansonsten ist die Stadt auch keinen Besuch wert. Wirkt eher wie ein gut vernetztes Industriegebiet.

Abidjan – vom Bordstein bis zur Skyline

Auf den Straßen war Autoscooter angesagt – es wird Zeit für einen ordentlichen Bullbar. Aber auch hier galt: Wer größer und als erstes auf der Kreuzung ist, hat meistens Wegerecht.

Wir hatten uns dann mit den Roten ne Wohnung im Stadteil Koumassi genommen, da war noch was auf der Straße los, im Rest der Stadt eher nicht so. Tan hat sich aber sehr über den beinahe konstant über der Stadt hängenden Kakaogeruch gefreut, der von einer der Kakaofabriken ausströmte. Und am Ende waren wir länger als geplant in der Stadt – es war schön mit den Roten zusammen.

Wie immer: Hier gibts die Route, hier mehr Bilder. Infos zur Einreise und zum Grenzübergang gibts hier.

2 Gedanken zu „Elfenbeinküste – Wieviel Malaria geht eigentlich?

  1. Das ” Krankenhaus” ist beeindruckend. Da sollte keine weitere Krankheit hinzukommen.Wer sich nochmal über das deutsche Gesundheitswesen beklagt,der wird dorthin vermittelt!:)

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